Katastrophenfall häusliche Hitze

Mit einem pfiffigen Aufkleber geht die Diakonie Katastrophenhilfe gegen heimische Katastrophenhitze vor: Ab 27 °C erscheint auf der sonst schwarzen Innenfläche der Text „Vorsicht HITZE – Bitte trinken“.

Noch raffinierter wäre es gewesen, den Aufkleber, der für Gemeindehäuser, Seniorentreffs und andere Behaglichkeiten gedacht ist, auch für den Kalender zu sensibilisieren – und zwischen 1. Oktober und 30. April bei Hitzealarm den Text anzuzeigen: „Heizung runterdrehen“.

Jahrestag des E-Mail-Terrors

Die E-Mail-Flut nervt uns alle seit Jahren. Ich bin deshalb schon lange dafür, dieses Kommunikationsmittel kostenpflichtig zu machen, damit es endlich wieder seinen Sinn erfüllen kann. Mindestens 10 Cent Steuer auf jeden einzelnen E-Mail-Versand; damit es ein Ende hat mit tausend cc- und bcc-Adressen, mit 20 Status-Reports im Sekundenabstand für die banalste Bestellung, mit dem ganzen dummen Rumgequatsche – und der Viagra-Spam bleibt dann auch noch auf der Strecke. Jahrestag des E-Mail-Terrors weiterlesen

Große Mehrheit für Pieks

Die überwältigende Mehrheit ist für den Pieks. Dies hat eine repräsentative Suchabfrage bei der Online-Illustrierten FOCUS ergeben. Demnach sprechen 91% aller stimmberechtigten Beiträge vom Pieks mit gedehntem „I“, während nur 9% die dem Duden-„Pikser“ nahekommende Variante „Piks“ wählen.
„Dieser Tatsache kann sich nun auch die Politik nicht mehr verschließen“, kommentiert HV-Chefredakteur Fred Steinhauer seinen Befund. Was immer zu Beginn der Pandemie über Pikse gesagt worden sei, habe damit seine Gültigkeit verloren.

Corona-Shutdown könnte mehr schaden als nutzen

Der infolge der Corona-Pandemie verordnete Hausarrest führt zu einer deutlichen Zunahme häuslicher Gewalt. Dies geht aus einer prognostischen Studie des Lehrstuhls für Nebenwirkungsforschung der Universität Bielefeld hervor. Demnach könnten die von Ländern und Ämtern in Deutschland angeordneten oder empfohlenen Veranstaltungs- und Versammlungsverbote unterm Strich mehr Schaden anrichten als verhüten. Durch die Schließung von Schulen, Universitäten und Arbeitsstätten würden Alltagsroutinen unterbrochen, was erhebliches Konfliktpotential berge, für das es an erprobten Handlungsmustern fehle. „Für unsere Simulationen haben wir uns Kranken- und Kriminalitätsdaten für Urlaube von einer Mindestdauer von drei Wochen angesehen“, so Studienleiter Professor Fred Steinhauer. Demnach sei für die Zeit des epidemiologisch induzierten Zwangsurlaubs bei gleichzeitig drastischer Beschränkung des Freizeitangebots von einer starken Zunahme von familiärer Gewalt auszugehen. Zwar lasse sich eine Zahl von Toten und Verletzten nicht seriös abschätzen. „Es besteht jedoch deutlich die Möglichkeit, dass die Vulnerabilität innerhalb der nun für z.T. sehr lange Zeit aufeinander bezogenen Kleingruppen die Verhinderung von Corona-Infektionen überkompensiert“, so Steinhauer. Zudem sei mit langfristigen Kosten und sozialen Verwerfungen etwa aufgrund von Scheidungen bzw. Partnerschaftstrennungen zu rechnen, nicht zuletzt durch die Schließung der Prostitutionsbetriebe.
Für die Nebenwirkungsforschung seien die Ergebnisse der Modellrechnungen keineswegs verwunderlich. So berge jeder nicht-lebensnotwendige Krankenhausaufenthalt das Risiko tödlicher Komplikationen, insbesondere infolge einer Sepsis. Steinhauer: „Rein unter dem Gesichtspunkt der Überlebenswahrscheinlichkeit müsste man natürlich jeden derartigen medizinischen Eingriff unterlassen. Allerdings werden tödliche Risiken auch in vielen anderen Lebenslagen in Kauf genommen, etwa beim Autofahren.“

Der bewachte Kriegsschauplatz

papp-panzer_tucholsky_deutschland-deutschland-ueber-allesIm nächsten letzten Krieg wird das ja anders sein… Aber der vorige Kriegsschauplatz war polizeilich abgesperrt, das vergisst man so häufig. Nämlich:

Hinter dem Gewirr der Ackergräben, in denen die Arbeiter und Angestellten sich abschossen, während ihre Chefs daran gut verdienten, stand und ritt ununterbrochen, auf allen Kriegs­schauplätzen, eine Kette von Feldgendarmen. Sehr beliebt sind die Herren nicht gewesen; vorn waren sie nicht zu sehen, und hinten taten sie sich dicke. Der Soldat mochte sie nicht; sie erin­nerten ihn an jenen bürgerlichen Drill, den er in falscher Hoff­nung gegen den militärischen eingetauscht hatte. Der bewachte Kriegsschauplatz weiterlesen

Hannover

Offensichtlich Männerüberschuss
darum händischer Erguss.
Samenstau, Erotikchat
letzte Hoffnung Internet.
Laberköpfe, Rohrkrepierer
alles nur Potenzverlierer.

Verklemmte Niedersachsentussen
das einz’ge Jagdgut für die Luschen.
Prüde, öde und frigide,
träumen was von großer Liebe.
Glauben an den Klapperstorch.
Nicht nur hässlich, auch noch doof.

Diese Stadt macht psychisch krank.
Das größte Irrenhaus im Land.
Wird die Menschheit immer doofer,
liegt es einzig an Hannover.

(Böse Worte)

Black Friday

In der Geschichte gab es schon manchen „schwarzen Freitag“. Und heute ist wieder einer, planmäßig. Der heutige „Black Friday“ ist eine billige Kopie aus Fern-West, die US-Amerikaner verdauen dann beim Shoppen die am vortägigen Thanksgiving verspeiste Pute. Kaufen, kaufen, kaufen lautet der Tagesbefehl. „Rabattschlacht“ nennen Journalisten gerne, was bei Verkäufern „Preissturz“ oder groß-weit-weltlich „Sale“ heißt.
Den LG 65C16LA Flat-TV mit 65 Zoll bietet Media Markt heute für 1499 Euro statt 2799 Euro. Saturn hat übrigens dasselbe Angebot. Den Echo-Dot-3, diese  Alexa-Raumüberwachung, gibt es bei Amazon für 19,99 EUR statt 49,99 EUR. Saturn und Media-Markt haben dasselbe Black-Friday-Angebot. Black Friday weiterlesen

Schottergarten wäre Beschiss

Im Mai hat die „Verpiss dich“-Pflanze Hochkonjunktur. Dann wollen tausende Eigenheimbesitzer von Wikipedia wissen, was es mit diesem gut vermarkteten Kraut auf sich hat, welches Säugetiere aller Art vertreiben soll. Dieser Stinker ist Patron einer ganzen Verpiss-dich-Bewegung, die darum wetteifert, wer den lebensfreisten Raum zwischen Hauswand und Bürgersteig oder Nachbarzaun schafft, wer die Natur am besten bezwingt. Schottergarten wäre Beschiss weiterlesen